Hochalpiner Pilgerweg

Der höchstgelegene Kreuzweg der Alpen

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Alpiner Pilgerweg
Jetzt ist er fertiggestellt, der höchste alpine Kreuzweg der Alpen in Prägraten am Großvenediger. Die vierzehn Stationen sind in zwei Varianten als Drei- bis Viertagestour mit Nächtigungen angelegt. Die zwei Schwierigkeitsgrade bieten allen Bergwanderern, also für die Gipfelbesteiger und die Höhenweggeher, die Gelegenheit, diesen Pilgerweg zu gehen.

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Ausgangspunkt für die dreitägige Tour im teilweise hochalpinen Gelände ist die erste Kreuzwegstation an der neuen Hubertuskapelle in Hinterbichl-Ströden. Über die Heilig-Geist-Kapelle zur Stabanthütte erreicht man als vierte Kreuzwegstation die Sajathütte (2.575 m) zur ersten Übernachtung. Von da an trennen sich die Wege: Die Gipfeltour führt über den Schernerskopf (3.032 m), die Kreuz- (3.164 m) sowie die Tulpspitze (3.045 m). Das Tagesziel und eine weitere Station ist die Eisseehütte. Von dort geht es am dritten Tag auf die Weiß- und die Sellwandspitze (3.024 m). Mit der Weißspitze ist der höchste Punkt des Kreuzweges und die Station 9 mit (3.300 m) Seehöhe erreicht. An der Eisseehütte treffen sich die beiden Wege wieder und gehen gemeinsam zur Bodenalm und weiter zu Maria-Hilf-Kapelle in Wallhorn und schließlich zur letzten Station 14 der Pfarrkirche in Prägraten.
Die Alternativroute führt von der Sajathütte über das Fenster und die Zopatklamm zur Eisseehütte. Dabei wird eine Seehöhe von 2.492 m erreicht.

Pilgerbuch

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In einem Pilgerbuch sind alle wichtigen Informationen zusammengefasst. Es wird auch ein Höhenprofil angeboten und wichtige Adressen, die man für die Organisation der Pilgerns braucht. In dem Pilgerbuch können bei der Erreichung der einzelnen Ziele auch die Stempel und Lochungen gesammelt werden. Mit allen Stationen kann der Pilger im Tourismusbüro Prägraten den „Sackstein des Pilgerweges“ bekommen. Dort kann auch ein Pilgerbuch abgeholt werden oder hier ▷▷▷ online anschauen oder downloaden.

Der Weg führt über 14 Stationen

Die vierzehn Stationen sind in zwei Varianten als Drei- bis Viertagestour mit Nächtigungen angelegt. Die zwei Schwierigkeitsgrade bieten allen Bergwanderern, also für die Gipfelbesteiger und die Höhenweggeher, die Gelegenheit, diesen Pilperweg zu gehen.

Alpiner Pilgerweg - Etappe 1-2

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Hubertuskapelle (1.403 m)

Neue Hubertuskapelle (1403 m) - Hl. Geist-Kapelle Bichl (1450 m)

Vom Ausgangspunkt des Kreuzweges an der 2015 geweihten neuen Hubertuskapelle kurz entlang der Straße talauswärts und der Beschilderung zum Groderhof und weiter bis zum Parkplatz am Eingang des Dorfertals. Hier die Forststraße nach Überschreiten des Dorferbaches ostwärts sowie dem Panoramaweg vorbei am Wiesenkreuz (1484 m) und der Beschilderung zur Hl. Geist-Kapelle (1450 m) in Bichl folgen. Gehzeit: ca. 1,5 Std.

Alpiner Pilgerweg - Etappe 2-3

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Stabanthütte (1.777 m)

Hl. Geist-Kapelle Bichl - Stabanthütte (1777 m)

Von Bichl über den gut markierten und beschilderten Wanderweg durch den lichten Lärchenwald westwärts gemächlich ansteigend zur urgemütlichen Stabanthütte (Übernachtungsmöglichkeit). Gehzeit: ca. 1 Std.

Alpiner Pilgerweg - Etappe 3-4

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Neue Sajathütte (2.575 m)

Stabanthütte - Neue Sajathütte (2575 m)

Über die Forststraße kurz zurück (ca. 300 m). Über die linke (Wegweiser) abzweigende neue, gut markierte Steiganlage (in der AV-Karte nichtverzeichnet) durch einen urtümlichen und märchenhaften Lärchenwald bis zu einem großen Felsblock an der Katinalm (Marterl; 1935 m). Hiertrifft der Steig auf den Wanderweg, der in großen, mäßig ansteigenden Kehren durch das üppige Blütenmeer der Katinmähder sonnseitig zur Neuen Sajathütte hinauf führt. Spätestens hier, im „Schloß in den Bergen“ empfiehlt sich eine erste Übernachtung einzuplanen. Gehzeit: ca. 2 - 2,5 Std.

Alpiner Pilgerweg - Etappe 4-7

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Kreuzspitze (3.164 m)

Neue Sajathütte - Schernerskopf (3032 m) Kreuzspitze (3164 m; Station 5) - Tulpspitze (3054 m; Station 6) - Eisseehütte (2521 m; Station 7)

Nun beginnt der erste hochalpine Abschnitt des Kreuzweges! Auch wenn der weitere Wegverlauf bestens markiert und angelegt ist, so sollten Unerfahrene aufgrund der klettersteigähnlichen, mit Drahtseilen gesicherten Wegabschnitte eine Klettersteigausrüstung mitführen! Insbesondere für Kinder ist an zahlreichen exponierten und ausgesetzten Passagen eine zusätzliche Seilsicherung sinnvoll und erforderlich! Der weitere Wegverlauf erschließt auf diesem Abschnitt drei Kreuzweg Stationen und führt zunächst von der Sajathütte ins Sajatkar und über eine gut gesicherte Steiganlage auf den Schernerskopf (3032 m) und weiter zum grandiosen, unverbauten 360°-Gipfelpanorama der Kreuzspitze (3164 m; Station 5); direkt vom Gipfelkreuz nördlich steil absteigend in teilweise engen Kehren in die Tulpscharte (2948 m). Von dort in moderatem Aufstieg über z.T. große Platten auf die Tulpspitze (3054 m; Station 6); der Gipfel wird überschritten und über eine weitere drahtseilgesicherte, ausgesetzte Passage die Zopetscharte (2958 m; Wegweiser) erreicht. Ab hier dem weiteren Verlauf des Venediger Höhenweges übereinen weiteren kurzen drahtseil gesicherten Abschnitt unterhalb der Scharte zur Eisseehütte (2521 m; Station 7) folgen. Auch hier empfiehlt sich eine weitere Übernachtung. Gehzeit: ca. 5-6 Std ▷▷▷ mehr zu Etappe 2

Alpiner Pilgerweg - Etappe 4-7 (Kurze Variante)

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Aussicht Eisseehütte

Neue Sajathütte - „Fenster“ (2282 m; Station 5) - Zopatklamm (2492 m; Station 6) - Eisseehütte(2521 m; Station 7)

Von der Sajathütte dem Höhenweg in südöstlicher Richtung leicht absteigend der Beschilderung zur Eisseehütte folgen. Über diesen „Balkon Gottes“ mit seiner herrlichen Weitsicht gelangt man nach ca. 45 Minuten zur Station 5 am „Fenster“ (2282 m). Hier biegt der Höhenweg in nördliche Richtung ins Timmeltal ab - Eisseehütte, Weißspitze und Seewandspitze sind ab sofort die ständigen Begleiter am Ende des Talschlusses. Der Weg steigt nun wieder stetig leicht bergan und führt über einige kurze Steilkehren mit anschließender Querung der Zopatklamm, vorbei an der dortigen Station 6 (2492 m), weiter zur Eisseehütte (Station 7). Hier treffen beide Kreuzweg-Varianten wieder aufeinander. Gehzeit: ca. 3 Std.

Alpiner Pilgerweg - Etappe 8-10

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Wegtafel Pilgerweg

Eisseehütte - Eissee (2661 m; Station 8) - Weißspitze(3300 m; Station 9)
Seewandspitze (3024 m ;Station 10) - Eisseehütte


Es folgt der zweite hochalpine Kreuzweg-Abschnitt. Von der Eisseehütte über den gut markierten Weg ins Kleinitztal und mäßig ansteigend zum Wallhorner Törl (3045 m; Wegweiser); ab hier über Steigspuren westlich unterhalb des Grates, der von der Weißspitze herabzieht, an den Rand des stark geschrumpften Garaneberkees (AV-Karte P 3172) und in teils brüchigem Gelände den Steigspuren folgend (teilw. Markierungen) zum Gipfel der Weißspitze (3300 m; Station 9), der höchstgelegenen Kreuzweg-Station und einer atemberaubenden 360°-Gipfelschau. Der Abstieg führt zurück auf den Garaneberkees zum P 3172; nun weglos am rechten (östlichen) Gletscherrand in südliche Richtung auf die stets sichtbare Seewandspitze (lt. AV-Karte auch Garaneber- oder Seewandkopf!) absteigen. Vorsicht bei schlechten Sichtverhältnissen! Orientierungsvermögen und alpine Erfahrung erforderlich! Der Gipfel der Seewandspitze (3024 m) wird in dem leichten Schrofengelände über oder östlich umschritten, um zum Gipfelkreuz (Station 10), wenige Höhenmeter gut sichtbar unterhalb, zu gelangen (grandioser Rundblicküber den gesamten hochalpinen Teilabschnitt des Kreuzweges!). Der Abstieg erfolgt über den östlich des Gipfels herabziehenden, mit großen Blöcken und schrofigem Gelände durchzogenen Steilhang (Trittsicherheit; teilw. markiert; Steinmännchen) in den flachen Talboden, der von der Seekopfscharte (östl.) nach Westen Richtung Eissee verläuft und dort wieder in den Eissee Rundwanderweg einmündet. Nun entweder über den rechten, zum Eissee (2661 m; Station 8)* hinabführenden oder linken direkten Wegabschnitt zur Eisseehütte. Gehzeit: ca. 5-6 Std. *Anmerkung: Um beim Aufstieg zur Weißspitze Zeit zu sparen, empfiehlt es sich, die Station 8 erst nach dem Abstieg von der Seewandspitze zu erwandern ▷▷▷ mehr zur Etappe 3

Alpiner Pilgerweg - Etappe 11-14

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Wegtafel Pilgerweg

Eisseehütte - Hirtenkreuz am Mäuerle (2000 m; Station 11) - Bodenalm (1955 m; Station 12) - Maria Hilf-Kapelle Wallhorn (1401 m; Station 13) -Pfarrkirche Prägraten (1350 m; Station 14)

Der Abstieg von der Eisseehütte entlang der letzten Kreuzweg Stationen bietet keinerlei Schwierigkeiten mehr. Er führt direkt in den bereits von der Hütte aus gut einsehbarem oberen Talboden des Timmeltals und in die dort einmündende neue Forststraße. Das Hirtenkreuz am Mäuerle (2000 m; Station 11) und die malerische Bodenalm (1955 m; Station 12; seit 2020 keine Einkehrmöglichkeit mehr!) liegen direkt am Weg. Der nun folgende restliche Teilabschnitt entlang der Forststraße leitet direkt in den Gemeindeteil Wallhorn zur Maria Hilf-Kapelle (1401 m; Station 13) und dem Endpunkt des höchsten Kreuzweges der Alpen, zur Pfarrkirche im Ortskern von Prägraten. Gehzeit: ca. 3 Std.

Wegübersicht mit Google | Hochalpiner Pilgerweg

Bildgalerie - Alpiner Pilgerweg

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Stabant Hütte 1.777m

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Wichtige Hinweise und Tipps

Die vollständige Begehung des Kreuzweges ist, zumindest in seinem „Kernstück“, keine rein touristische Wanderung und setzt voraus:

• alpine Erfahrung,
• Trittsicherheit,
• sinnvolle Zeitplanung,
• hochgebirgstaugliche Ausrüstung

Eine Klettersteigausrüstung ist vor allem an den ausgesetzten, drahtseilgesicherten Steiganlagen ebenso sinnvoll, wie das Mitführen von zusätzlichem Sicherungsmaterial (evtl. Seil, Karabinersortiment, Bandschlingen etc.). Vor allem im Frühsommer, Herbst oder nach Wetterstürzen muss insbesonders schattseitig mit Schneefeldern und damit erhöhten Geländeschwierigkeiten gerechnet werden! Über die aktuellen Geländebedingungen informieren auch die Hütten sowie das Tourismusbüro Prägraten. Unerfahrene sollten sich unbedingt einem Bergführer anvertrauen (Vermittlung im Tourismusbüro Prägraten)! Karten: AV-Karte Nr. 36 (“Venedigergruppe“); Kompass-Wanderkarte Nr. 38 (“Venedigergruppe/Oberpinzgau“).

Für Notfälle: Alpin-Notruf 140

Reportage - Christina Geyer

Osttiroler Pilgerweg: Wandern am schönsten Ende der Welt

Wie es ist, den höchsten Pilgerweg der Alpen zu begehen? Redakteurin Christina Geyer hat's gemacht und war drei Tage lang inmitten der ursprünglichen Landschaft Osttirols unterwegs ▷▷▷ zur Reportage.

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