2. Rückkehr

2. Rückkehr nach Wien

Im September 1858 war Gasser wieder in Wien und erhoffte sich nun Beachtung durch seine Erfolge in Speyer.
Der Künstler wurde unmittelbar nach seiner Rückkehr für folgende Arbeiten im Apostelchor des Stephansdom herangezogen:
DIE STATUEN JOHANNES DES EVANGELISTEN,
des APOSTELS ANDREAS,
das Standbild des JAKOBUS MAJOR sowie
die Standbilder der VIER EVANGELISTEN, welche sich am Stephansdom außen in den Pfeilernischen der Westkapellen befinden.

Im Jahre 1859 unterschrieb Josef Gasser den Vertrag über die Ausführung
DES ÜBERLEBENSGROSSEN GRABMONUMENTES für Klemens Maria Hofbauer in der Redemptoristenkirche Maria am Gestade (Vollendung 1862). Die Deckplatte des ehemaligen Hochgrabes befindet sich heute aufrecht stehend an der Wand. Es war dies das erste bekannte Werk, in dem Gasser die Gelegenheit bekam, seine meisterhafte Behandlung des Marmors unter Beweis zu stellen.
Die Reaktion auf das vollendete Grabdenkmal schien den Erwartungen des Bildhauers nicht entsprochen zu haben. In seinen Aufzeichnungen deutete nichts auf eine zumindest wohlwollende Aufnahme der Arbeit hin; ganz im Gegenteil. Die Jahre nach seiner Rückkehr nach Wien kennzeichnete er als eine Zeit, die "keineswegs beneidenswert" war. Nicht genug , dass seine Speyerer Erfolge in Wien keinen Widerhall fanden; es wurden durch materielle Einflüsse zu dieser Zeit auch die Preise für religiöse Kunstwerke derart herabgedrückt, dass Gasser sich gezwungen sah, die kirchliche Richtung ganz aufzugeben, woraufhin er zwei Jahre ohne Beschäftigung blieb ( 1862-1864).

Jedoch hatte Josef Gasser bis Ende Mai noch Aufträge für die Altlerchenfelder Kirche in Wien.
Der Künstler schaffte in den Jahren 1859 - 1863 die VIER PORTALSTATUEN -
die Heiligen SEVERIN, KOLOMAN, MAXIMILIAN und LEOPOLD sowie
DREI STATUEN zur Bekrönung der Strebepfeiler der Nordseite -
die Heiligen LAURENTIUS, JOHANN NEPOMUK und AUGUSTINUS sowie im Inneren eine MARIA MIT KIND und CHRISTUS ALS SÄMANN MIT DEN EVANGELISTENSYMBOLEN als Auftrag zur Kanzel.

Ebenfalls noch im Jahre 1863 schaffte Gasser EINE SITZENDE MUTTERGOTTES MIT DEM JESUSKIND für das ehemalige k.u.k. Waisenhaus in Wien, das heutige Wiener Priesterseminar . Diese Gruppe ist heute im Aufgang zum Turm der Kirche abgestellt.