Rückkehr nach Wien

Musste seine Existenz wieder fast von vorne erkämpfen

Durch seine fast 7-jährige Abwesenheit war Gasser in Wien ziemlich in Vergessenheit geraten, sodass er seine Existenz wieder fast von vorne erkämpfen musste.
Wenn Gasser auch in den ersten Jahren des erneuten Aufenthaltes in Wien "bittere Erfahrungen aller Art" machen musste, so fand er doch Beschäftigung.

Einer der ersten Aufträge betraf die Mitarbeit am Votivaltar der Barbara-Kapelle im Stephansdom.
Die Restaurierung der DIENSTMUTTERGOTTES, die sich damals in der Barbara-Kapelle befand, wurde Josef Gasser anvertraut. Er sollte auch die kleinen Statuen des HL. LEOPOLD, des HL. SEVERIN, die ERZENGEL GABRIEL, RAPHAEL UND MICHAEL geschnitzt haben. Gasser selbst spricht von NEUN AUS BIRNBAUMHOLZ GESCHNITZTEN STATUEN am Votivaltar der St. Barbara-Kapelle, die unter den Arbeiten für den Stephansdom besondere Erwähnung verdienten. Der Votivaltar verbrannte 1945, sein Aussehen ist in einem Stich überliefert, der die Signatur Ferstl et Stache trägt.

Weiters entstand zwischen 1853 und 1855/56 DER PLASTISCHE SCHMUCK der Tirnakapelle des Stephansdomes (Liechtenstein Kapelle). Dargestellt sind an den Seitenwänden der Kapelle die HEILIGEN ALOISIUS, JOSEPH, THERESIA, SEVERIN und STEPHAN, LEOPOLD, FRANCISCUS VON ASSISI, ELISABETH, JOHANNES DER TÄUFER und FRANCISCUS DE PAULA.



Um die Mitte der fünfziger Jahre war der Bildhauer an der AUSSCHMÜCKUNG der Pfarrkirche von FOT, nördlich von Budapest, beteiligt.
Auf Gasser gehen das EPIPHANIE-TYMPANON und wohl auch die FASSADENSTANDBILDER der Heiligen STEFAN und LADISLAUS zurück.
Für den Fürstenerzbischof zu Olmütz Baron Sommerau fertigte der Bildhauer 1853/64 zwei KOLOSSALE PORTRÄTBÜSTEN aus Metall, deren eine, auf dessen Grabdenkmal in Kremsier im Schloßpark (Kromeriz, CSFR) aufgestellt, die andere, in Naturgröße, Eigentum des Herrn Prantner in Wien ist. Das Gipsmodell ist im Depot des Schloßmuseums Kremsier erhalten.

Gasser arbeitete in diesen Jahren an zwei weiteren GRABMALFIGUREN, ZWEI LEBENSGROSSEN BRONZEENGEL für die Friedhöfe von Innsbruck und Dornbirn, das Rhombergsche Grabmal.

Vom Künstler selbst in das Jahr 1859 datiert, erscheinen DREI GANZ ÄHNLICHE ENGEL am Altar der Kapelle des österreichischen Pilgerhauses in Jerusalem. Die Arbeiten für diesen Altar umfassen DREI BRONZE STATUETTEN und ein BASRELIEF.

Neben den bereits angeführten Engeln stammen am Innsbrucker Westfriedhof noch EIN CHRISTUS ALS WELTENRICHTER von seiner Hand, entstanden 1879, sowie DAS GRABMONUMENT (welches leider zerstört wurde) für den verstorbenen Landeshauptmann von Tirol v. Klebelsberg ca. 1860, darstellend den Tod des Heiligen Josef.